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Drachengeschichte

von Xaros Xerxes Holaya II


Die Drachengeschichte

Teil 1

Es regnet draußen und ihr habt so ätzende Langeweile das ihr freiwillig in die Bibliothek geht. Ihr grabscht euch unmotiviert ein paar Bücher und hört einen Gang weiter ein paar Erstklässler die einen nicht wirklich unbekannten Drachen mit Keksen bestechen und betteln das er eine Geschichte erzählen soll. Er redet aber nur solange er immer dabei an einem Keks knabbern kann. Er schaut kurz ins Leere und beginnt dann zu erzählen.

Da ich alles weiß erzähle ich euch nun von einer Gruppe junger Magier. Aber aus der Sicht eines Freundes den ich gut kannte.

Einst war eine Gruppe junger Magier unterwegs...
Neblige Schwaden umschlossen die sie, es war diese sonderbare Art Nebel die einen bis auf die Knochen durchnässte und der aus kleinen sichtbaren Regentropfen besteht. Ich hörte Lauren, der am Anfang der Gruppe ging, leise flüstern. Während ich kaum die Schritte meines Nachbarn hörte, den ich nun noch einmal genauer musterte.
Katzenohren und Gesicht mit Fell, und ein langer Schwanz an dessen Ende eine Glocke war, die nie einen Ton von sich gaben trugen nicht unbedingt dazu bei, das ich mich an ihn gewöhnte. Außerdem konnte ich seine Stimmungen nicht nachvollziehen.
Ich strich dem Falken der auf meiner Schulter saß beruhigend über das Gefieder. Bei dem Wetter getraute er sich so wenig zu fliegen, wie ich mich traute ihn loszuschicken. Mein pelziger Nachbar ging vorwärts und zog ein missmutiges Gesicht. Er schien die Augen geschlossen zu haben, aber ich getraute mich nicht genau hinzustarren, sondern tat so als würde ich hinter mich schauen.

Ich blickte die die gütigen Augen von Laurens Wolf. Obwohl er so riesig war das er mir in die Augen blicken konnte, verspürte ich kein bisschen Furcht. Ich kannte die beiden schon mein ganzes Leben, strenggenommen waren wir in einem Dorf aufgewachsen. Er war schon immer auserkoren gewesen etwas besonderes zu sein.
Ein berüchtigter Krieger, mit einem der riesigen Wölfe die schneller und ausdauernder rannten als jedes Pferd. Ich war sein bester Freund und durfte deshalb in der Küche arbeiten, irgendwann fand ich einen Falken. Und als würde das Leben mich für meine Treue belohnen war Mikam so treu als wäre er auch ein legendäres Tier. Und nicht irgendein Falke, der aus einem Nest gefallen war und einem Küchenjungen in die Hände.
Das Wetter war so feucht das mir das Wasser in den Augen überlief und ich wischte mit dem Ärmel herüber als die gesamte Gruppe anhielt als wäre sie vor eine Felsmauer gerannt. So was bedeutete immer schlechtes! Und während sich das Adrenalin blitzartig durch alle meine Adern fraß und ich so angestrengt lauschte das ich beinahe meinen Blutfluss hörte, hörte ich ein verächtliches "Kssss" von Mr Mieze.

Angespannt wie ich war machte ich unter seinem zweifellos belustigtem Blick eine raue Geste.
Der der uns nicht seinen Namen verriet dafür Nachts aber heimlich schnurrte, strich sich selber über die Wange und seine Augen funkelten spöttisch als meine Hand der Bewegung folgte. Genau dort konnte ich noch immer die Kratzer spüren die ich mir vor nicht kurzer Zeit eingefangen hatte. Strenggenommen hatten wir uns so kennengelernt. Wir waren beide recht eilig unterwegs (ich hatte nur eine Kleinigkeit zu Essen besorgt) und er bog um dieselbe Ecke wie ich. Wir stießen gegeneinander, während ich von Geld überschüttet wurde, bekam er eine Ladung Äpfel ab, und Lauren der zufällig in der Nähe stand, bekam einen Lachkrampf.
Ich verstand ihn, er konnte als Wolfsreiter natürlich kein Essen für uns stehlen, und niemand würde es wagen ihm niedere Arbeit anzubieten. Also sorgte ich meistens für unser Essen, wir waren auf der Flucht und da hatte man in der Regel wenig zu essen. Der Kater (der im übrigen normale Hände hatte aber stylish gefeilte Fingernägel) hatte mir daraufhin wütend eine geflammt, die sich gewaschen hatte, und Lauren damit sein schadenfrohes Lachen in den Hals zurückgeschoben. Es hatte arg geblutet, aber bisher nicht entzündet.

Weiter vorne ging es langsam weiter, wir gingen nun an einem schmalen Pfad in eine Schlucht hinunter. Ob es wieder Laurens siebter Sinn gewesen war das er genau diesen Weg nahm? Vorsichtig machten wir uns an den Abstieg. Mit einem mal war ich froh nichts sehen zu müssen. Ich konnte nur sagen das die Schlucht ins Bodenlose ging, ich aber nur 2 Meter sehen konnte. Aber man hörte das Rauschen eines Wasserfalles, und hörte kaum das Echo wie er ins Wasser krachte.

Der Drache verstummt der Keks ist alle, kommt auch recht passend weil er eh überlegen muss wie es weiterging.


Teil 2

Der Drache schaut begeistert als ihm ein neuerer Berg Kekse gebracht wird, und erstmal entsteht eine längere Pause weil er sich vorerst durch die am leckersten aussehenden Futtern musste,

"Ahja... wo war ich stehen geblieben? ach gut.....

Also ich konnte in dieser nebligen trüben Dunkelheit nichts sehen. Und verfluchte wieder einmal Laurens Eigenart nur Nachts herum zu reisen. Sicher die Begründung war logisch. Keiner wollte einen Wolfsreiter sehen der nur Lederklamotten trug. Die trugen Rüstungen die in der Sonne funkelten. Aber die hatte Lauren keine Woche nachdem wir aufgebrochen waren verspielt. Seit dem war er aber viel ruhiger und vernünftiger geworden, ich war mir sicher schon bald würden auch die anderen erkennen was für eine Zierde er für alle war.

Während dieser Gedanken war mein Blick noch immer auf die Schlucht gerichtet und ich konnte mich kaum überwinden immer weiter zu gehen, immerzu lösen sich kleine Steinchen unter meinen Füßen und kullern nach vorne. Ich komme mir total ungeschickt vor, weil bei dem dummen Katzenvieh natürlich kein Steinchen rollt.
In meinem Kopf kreist die Frage, wie weit es da wohl runtergeht, ich sehe einen besonders großen Stein und mit ziemlicher Mühe rolle ich ihn über den Abhang, ich höre wie er erst am Rand entlangpoltert, die Abstände zum Auftreffen werden immer größer. Der Kater dreht sich tatsächlich zu mir um und grinst.
Er scheint sich keine Gedanken zu machen ob er herunter schlittern konnte. Ich lausche aber außer dem Wasserfallhallen höre ich nichts.

Mir ist langweilig und außerdem bibbern mir insgeheim nun nur noch mehr die Knie.
"Was schaust du so? ´Willst du nicht wissen wie tief es da heruntergeht?" frage ich ihn betont lässig, aber merke selber das es peinlich verloren klingt. Bisher haben wir noch kein Wort miteinander geredet. Warum auch?
Er zuckt mit den Schultern und sieht mich abwartend an. Will er echt das ich NEBEN ihm gehe? Auf dem steilen Abhang? Als könnte er meine Gedanken lesen tritt er einen Schritt zur Seite, so das ich innen am sicheren Felsen gehen könnte. Noch immer grinst das Vieh.
Ich, vor Verlegenheit sehr rot, stopfe meine Hände in die Taschen. Nicht weil ich trotzig bin, aus solchen Kindergeschichten bin ich schon lange raus. Nein nur um mich davon abzuhalten das Vieh in die Schlucht zu stoßen. Am Schrei könnte man es ja sicher hören wie tief es ist. Auf der anderen Seite wusste ich nicht ob er überhaupt Geräusche machen konnte außer Schnurren.....

Missmutig stapfe ich den Pfad immer weiter, Die Katze geht so dicht neben mir das sich unsere Schultern berühren, und sein äußerer Fuß ist oft nur wenige Zentimeter vom abscheulichen Rand entfernt. Insgeheim bewundere ich ihn, ich selber hatte mich immer schön dicht an der Wand gehalten, aber er scheint nicht daran zu zweifeln das er sicher geht. Er schaut nicht mal auf seine Füße.
"Warum bist du überhaupt bei uns?" Er wackelt mit dem Kopf und macht eine wage Geste die andeutet das er wohl nicht darüber reden will oder es unwichtig ist. Zum Haare raufen. Konnte er nicht reden oder wollte er es nicht?
Ich selber streich mir durch das Haar und weil ich ein totales Talent dafür habe in den richtigen Momenten das richtige Geschick zu haben, schwanke ich gegen den Kater. Ich will ihn schnell greifen, er schaut mich überrascht an weil ich es natürlich schaffe ihn mehr zu schubsen als zu helfen. Panisch lege ich den Rückwärtsgang ein und werfe mich in Richtung Felswand.
Der Kater wird nun von mir herumgerissen und ich sehe ihn näher kommen, mein Falke flattert geschockt in die Luft und nur Zentimeter vor meinem Gesicht sehe ich nun das fellige Gesicht. Die Augen funkeln amüsiert, während ich zum zweiten Mal innerhalb weniger Minuten rot werde. Ich stoß ihn wieder von mir, den Abgrund vergessend und er wartet grinsend mit verschränkten Armen dicht am Abgrund hockend das ich mich beruhige.
Ich murre richte mich auf und merke nun erst das ich die Luft angehalten hatte. Nun hämmert mein Herz aus Protest hart gegen den Brustkorb, während auch die Wut hochkocht. Er könnte dankbarer schauen, immerhin hatte ich ihm doch das Leben gerettet, oder?

Ich kämpfe mich auf meine zitternden Beine und stampfe frustriert und sauer vorwärts. Wenn mein Ungeschick nun ne Steinlawine auslöst sollte es mich stören? ganz sicher nicht.
Mit der Katze reden will ich auch nicht, und erst gegen Abend kommen wir an einen Zeltplatz. Es ist eine kleine Höhle die in die massive Felswand gehauen wurde. Um das Vertrauen in diese Unterkunft auszubauen, ist ein Teil davon mit Steinen verschüttet, und es rieseln immer mal kleinere Steinchen von oben herunter.

Es wird heller und es wäre ja zu viel verlangt wenn wir mehr sehen könnten. Also machen wir Nachtlager. Zu Essen hat niemand was dabei, aber die Katze beißt auf einer Art Haarkamm. Lauren verhätschelt seinen Wolf.
Lias sitzt da und schnitzt etwas. Ich mag Lias denn er ist eigentlich immer lustig. Aber er sieht so erledigt aus wie ich mich fühle. Ich überlege was ich nun tun will....


Teil 3

... gedankenverloren und mit noch immer tauben Fingern von der Kälte die diese Nacht geherrscht hatte, streichte ich Mikam übers Brustgefieder, dieser knapste mit seinem scharfen Schnabel danach. Kurz merkte ich den Druck, der aber auch schnell nachließ.
Besorgt schaute ich ihn an als er ansetzte auch mein Ohr verzieren zu wollen, mit einer erschrockenen Handbewegung, scheuchte ich ihn weg, und packte unsere Vorrät zum Teil aus. In ein sauberes Tuch gewickelt hatte ich ein ziemlich üppiges Stück Fleisch, es sah viel aus, aber es war genau dosiert.
Ich wusste das Mikam vom Hunger schon fast wahnsinnig sein musste, wenn er nach mir biß, genaugenommen war das noch nie vorgekommen.
Mit meinem wellenhaft geschliffenen Dolch, mit der schwarzen Steinklinge schnitt ich die Tagesrationen für jeden ab. Lias hatte in der Zwischenzeit (er trug unsere Glut bei sich) ein kleines Feuerchen gemacht, damit wir wenigstens warm essen konnten. Nachdem wir uns jede Nacht so ziemlich alles abfroren was wir nicht in unserer Kleidung verstecken konnten, war es ein Genuss, den die meisten nichtmal annähernd zu schätzen wussten. Was Anderes bis auf das Fleisch führten wir nicht mehr mit uns.
Ich schnitt die Streifen für meinen Falken so dünn es ging, er hörte aber erst auf zu Essen nachdem er meine Ration bis auf ein letztes hauchdünne Carpacchio aufgefuttert hatte. Den aß ich in meinem Frust roh, und wünschte mit es nicht getan zu haben denn es machte meinem Magen nur Hoffnung auf mehr.

Ich schnitt für die anderen schöne große sattmachende Stücke heraus und ging mit dem Brocken Fleisch herüber zu Lauren und Salon, seinem Wolf. Lauren hatte ihm gerade den Sattel und die Traggeschirre abgenommen und kraulte ihn andächtig hinter den Ohren. Ich wart den Brocken dahin, der so schnell in Salon verschwand das man meinen könnte er hätte ihn schlicht eingeatmet. Lauren flüsterte seinem Tier tröstende Worte. Wohl das im Moment alle zu wenig Essen bekamen.
Es war klar das Laurens Wolf seine eigene Ration hatte, während ich Mikam von meinem Essen mitverpflegte.
So traurig es auch klang, Mikam war eigentlich absolut nutzlos. Salon trug einen Großteil unseres Gepäckes, außerdem war er in kriegerischen Auseinandersetzungen auch ohne seine Rüstung von unschätzbarem Wert. Seine Pfoten könnten übel wehtun, ganz abgesehen von seinem Maul in das lässig ein Kopf passte schon öfter dazu geführt hatte das andere ihre Ansichten änderten. Ich betrachtete die beiden traurig, ich wünschte ich könnte Mikam auch etwas sinnvolles beibringen, aber er kam bisher nur auf zurufen. Ich war ja auch kein Falkner.
"Nun geh endlich, du weißt doch das Blut ihn wild macht." herrschte Lauren mich an und sorgte dafür das ich aus meinen Gedanken hochschreckte. Ich folgte seinem Blick und sah das mein Finger blutete, ich hatte es geschafft das komplett nicht zu merken. Schnell brachte ich Abstand zwischen mich und den Wolf, der sich gerade eher bequem hinlegte als sich einer Tobsucht hinzugeben.

Die anderen hatten schon gegessen der Kater brachte Lauren sein Essen, und ich schmiss mich gefrustet auf meine dünne lieblos aufgerollte Matte. Das Feuer war so klein gehalten, das es kaum Wärme spendete, was noch ein Grund zum Frust war. Sogar doppelt. Zum einen würde ich nun mit leerem Magen frieren, zum anderen würde Lauren heute sicher niemanden brauchen der ihm half sich auszuziehen. Er hatte zwar keine Wolfsreiterrüstung mehr, aber ich hatte ihm abends einfach weiter geholfen. Nun schaute ich durch das Feuer zu ihm herüber.
Man erkannte es das wir aus einem kleinen Dorf kamen. Wir hatten beide weißes Haar. Er löste nun sein Haarband, das dieses nach hinten gebunden hielt. Verführerisch wie Seide umschmiegte es seine männlichen Schultern. Er legte den Kopf in den Nacken, als er es zurückstrich um es wieder zu binden. Das markante scharfgeschnittene Gesicht ließ mich aufseufzen, und als hätte er es gehört schaute er mich einen Moment an. Und während ich nervös überlegte wie lange ich Lauren wohl angestarrt hatte, wanderte sein Blick weiter zu den anderen.
Ich wäre unsagbar gerne mehr wie Lauren gewesen. Er hatte wie alle bei uns eine sehr helle Haut, weißes Haar und helle Augen. Seine waren blassblau wie Saphire. Seine ganze Erscheinung war so ehrfurchtgebietend, das ein Blick von ihm reichte das jede Wache uns hindurchließ. Auch ohne Rüstung, und ohne Wolf.
Man hatte das Gefühl einem überirdisch schönen Wesen gegenüberzustehen, perfekt durchtrainiert ohne auch nur den Hauch eines Makels. Mit der Hand streich ich durch mein eigenes weißes Haar. Ich hatte es nie wachsen lassen dürfen, aber an dem Tag, an dem Lauren mich bat mit ihm zu ziehen, hatte er mir auch erlaubt es wachsen zu lassen. Weil ich der Begleiter eines Wolfsreiters war. Und nicht aussehen sollte wie ein niederer Diener. Nun war es ungefähr bis zum Kinn gewachsen und wenigstens war es so fein wie auch Laurens war. Auch wenn der Rest von mir nicht halb so viel hermachte.

"Willst du Lauren ärgern? Du blutest ja immer noch"
Lias kniete sich neben mich und ich richtete mich verlegen stammelnd auf. "Nein... natürlich nicht.." Lias war etwas besonderes. Auch wenn Lauren ihn, seit er ihn gerettet hatte als sein persönliches Eigentum betrachtete. Nun nahm er meinen blutenden Finger in den Mund und entsorgte somit alle Spuren meiner Unachtsamkeit, es fühlte sich warm und weich an, so das es überall in meinem Körper kribbelte. Geschockt und rot sah ich ihm zu, und hörte Laurens wütende Stimme von weiter hinten. Er schien sauer auf Lias zu sein, der wickelte aber in aller Ruhe ein sauberes Tuch um meinen Finger. "Wir schlafen heute alle beim Wolf, nehm deine Sachen es ist einfach zu kalt um alleine zu schlafen..."

Er ging vor und legte sich zu Lauren. An den Platz den ich eigentlich immer hatte. Seufzend erhob ich mich und kuschelte mich eben neben Lias, der mir den Rücken zuwandte. Verwirrt davon drehte ich ihm auch den Rücken zu. Salon war wirklich angenehm warm. Wenn auch nicht ganz so warm wie die Katze die sich nun zu uns begab und die ich nun anschaute. Es war recht eng, und so konnte ich es kaum vermeiden ihn zu berühren.

Er begann auch gleich zu schnurren, und während ich den Kopf schüttelte eher belustigt schlief ich auch schon ein.

Als ich am nächsten Tag erwachte waren wir ein wildes Knäuel das nur von Salons Masse zusammengehalten wurde. Ich lag mit dem Kopf auf der (schnurrenden) Katze, Lias hatte von hinten einen Arm über mich gelegt, und irgendwie wirkten alle ziemlich niedlich,


Teil 4

Ich wühlte mich irgendwie auf den Rücken, jeder kennt wohl das Gefühl das er sich nach dem Schlafen erstmal unbedingt ein wenig bewegen musste.
Nun lag ich da links die Katze die sich gleich dichter und schnurrend an mich kuschelte.
Misstrauisch hob ich eine Augenbraue hoch, aber im Schaf sah die Katze so friedlich aus das ich unwillkürlich lächeln musste.
Ich verschränkte die Arme irgendwie hinter dem Kopf und sah die anderen an. Laurens Mund war leicht verzogen, die Stirn gerunzelt. Außerdem flüsterte er angestrengt etwas, er schaut wie immer.
Die Ausbildung zu einem Wolfsreiter war sehr streng ich hatte ihn immer weniger Lächeln sehen, vermutlich war es ihm ganz vergangen. Bei den Albträumen die er hatte. Ich war gerade damit beschäftigt weiter zu schauen als etwas über meinen Bauch streichelte. Lias war ja noch da.
Ich schaute ihn nervös an und sag in das ebenmäßige engelhafte Gesicht. Er sah aus als hätte er Schmerzen, die Stirn in Falten gelegt und biss sich selber auf die Lippe. Scharf zog ich die Luft ein als seine andere Hand trotzdem weiter über mich streichelte. Schließlich gab er ein langes Seufzen von sich, das so... sonderbar verzückt klang das ich schnell aufsprang und zu den schlafenden schaute.

"Aufstehen ihr Schlafmützen! Los wir wollen hier doch weg!" Schnell versuchte ich mich abzulenken, mein Herz klopfte noch immer vor Aufregung. Warum war mir nun gerade aufgefallen wie niedlich Lias war? Warum durchzuckte es mich heiß und kalt.
Und warum brachte mich seine Nähe so in Verlegenheit?
'Das lag sicher an gestern... ich trat vor die Höhle. Der Nebel war so nass das es eine halbe Wäsche sein konnte, die letzten Sonnenstrahlen schienen auf den Rand. Mikam kam von irgendwoher angeflogen und setzte sich auf meine Schulter. Sein Gefieder war eiskalt und gleich hatte ich ein schlechtes Gewissen.
Ich ging wieder rein und packte mein Bündel zusammen. Wir aßen nur abends. Lauren meinte mir leeren MAgen wären wir motivierter zu gehen. Mein Magen war eher motiviert möglichst laute Hungergeräusche von sich zu geben was ich ziemlich deprimierend fand.

Die anderen machten sich auch fertig, mehr oder weniger verpennt. Und kurze Zeit später, hatte ich das Gefühl als hätten wir nie geschlafen. Wir gingen wie gestern, das ich Lias direkt vor mir gehen sah.
Der Kater ging wieder neben mir und studierte von Zeit zu Zeit mein Gesicht. Ich versuchte alle zu ignorieren und überlegte lieber was Lias wohl geträumt hatte. Und was Lauren wohl geträumt hatte.
Lias hatten wir aus einem Freudenhaus gerettet, wo sich finstere Gestalten über zarte Jungen her machten. Ob er sowas geträumt hatte?
Ich konnte nicht vermeiden rot zu werden und schaute zu Boden.

Die Katze knuffte mich nach einer Weile recht fest und deutete hoch.
Wir waren so ewig durch den Nebel gelaufen das ich nun nichtmal mitbekommen hatte das wir ihm entkommen waren. Vor uns sah man im bleichen Mondlicht den Wasserfall. Oberhalb von uns war noch der dichte Nebel, so das es schien als würde er aus dem Nichts kommen.
Mächtige wassermassen die in einen Schwarzen See stürzten. Das Wasser musste sehr tief sein, denn außer an der Stelle wo das Wasser hineinrauschte lag er sanft gewellt aber sonst still da. Fasziniert schaute ich den See an.

"Hey seh zu das du nachkommst sonst legen wir ohne dich ab." klang scharf und knapp Laurens Stimme. Sie zerriss die Stille, die außer dem Rauschen herrschte auf brutalste Art und Weise. Traurig sah ich zu den andern herunter. Tatsächlich gab es dort ein Boot.
Ein finsterer kleiner Mann, mit grüner Kappe am Kopf, weißem Bart und mehr Runzeln im Gesicht als cih es je für nötig gehalten hätte, wartete das er ablegen konnte. Ich wunderte mich das er hier unten herumstand. Wer würde schon an so einem Ort auf Passagiere warten?
Zögerlich komm ich näher und schaue ihn unsicher an. Ich mag keine Boote, und der Alte macht es noch schlimmer indem er zahnlos lächelt und mir die Hand hinhält.

Schüchtern steige ich eine und will die Hand des seltsamen Kerles nicht nehmen, natürlich verliere ich das Gleichgewicht und falle gegen das Katzenvieh. "Entschuldige" stammel ich heraus. "das du immer so einen Aufstand um Kleinigkeiten machen musst, du bist uns wirklich ein Klotz am Bein. Du gehst langsamer als alle anderen trödelst und schaust dir noch die Gegend an. Als wärest du Tourist, und hättest keine Mission." Lauren lässt seinen Frust mal wieder an mir aus und macht mich ganze Ewigkeiten auf meine Fehler aufmerksam.

Ich setz mich verschämt in eine Ecke von dem Floß. Achja die "Mission". Ein Grund mehr für ihn gemein zu sein und finster dreinzuschauen. Ich würde weinen wenn ich jünger wäre oder weiblich, einfach nur weil er mich so behandelt. Lias war doch auch zu Fuß und mindestens genauso langsam wie ich.
Alle tun so, als hätten sie nicht mitbekommen wie grob mich Lauren behandelte. Als wäre es normal. und würde sie nichts angehen. Was war ich denn auch schon? Ich war doch wie Lias, beinahe sein Eigentum.
oO(NEIN! Bin ich nicht, und auch Lias ist ein Mensch und damit kein Eigentum. Er darf uns nicht so behandeln. Er ist nichts besseres nur weil er einen Wolf hat. Ich meine ich habe... doch auch Mikam. Und wenn er schnell sein wollte, hätte er eben nicht so viele aufnehmen sollen. Zu zweit konnten wir auf Salon reiten. Er will ja immer mehr und immer mehr)

Den Kopf hängend merke ich wie das Boot knirschend in Kies fährt und setze mich erschrocken auf. Lauren bedenkt mich mit einem weiteren Blick der klar deutlich macht wie erbärmlich ich bin. Dabei hatte ich nichtmal geweint.
Trotzig presse ich die Lippen aufeinander und steige aus. Ich würde ja voran gehen, aber ich weiß ja nicht wohin Lauren nun will. Aber ich bin mir sicher das er dann in die andere Richtung gehen würde, damit ich ihm folgen musste.



Teil 5

oO(So kann es einfach nicht weitergehen!) schießt es mir durch den Kopf.
Die letzten Restchen von mir die sich erinnern wie gut unsere Freundschaft mal war, diktieren mir vor das ich nun wirklich unbedingt mit ihm reden muss. Ich drehe mich um und Lauren (zu faul zu laufen?) steigt auf seinen Wolf.
Er muss mir aber nun einfach zuhören!
Ich balle die Hände, zu Fäusten, aber er sagt nur knapp "da lang dem Weg folgen. Wir gehen jagen und sehen uns um." Typisch, erschrocken fahre ich zusammen als ich ein sonderbares Geräusch in mir höre, bis ich begreife das ich mit den Zähnen geknirscht habe.
Damit ist gar nicht zu Spaßen, in der Küche hat einer gearbeitet der geschworen hat das sein Cousin sich durchs Zähneknirschen alle Zähne nach und nach abgebrochen hat. Das war zwar nächtliches Zähneknirschen (was für die Mitmenschen ohne Zähne sicher um einiges erträglicher ist als mit) aber ich denke man kann es auch auf wütendes Zähneknirschen anwenden wenn man sich das angewöhnt.

Als ich mich umschaue ist Lauren natürlich schon über alle Berge. Aber die Anderen warten auf mich, im stillen Einverständnis meiner langsamen Natur. "komm Mikam... such dir auch etwas zu essen.." sage ich sanft zu meinem gefiederten Liebling, der sich aber so zügig in die Luft erhebt als wäre es eine Erlösung endlich verschwinden zu können.
Natürlich weiß ich das er nur Hunger hat aber ich bin einfach in einer Stimmung in der mich vieles trifft.

Ich gehe kurz hinter den anderen her, und studiere den Boden. Erst ist der noch ein wenig kiesig, dann geht er immer mehr in federnden Waldboden über, ich rieche das wir in einem Eichenwald sein müssen. Und dieser heimatlich anmutende Geruch beruhigt mein Gemüt doch ein wenig. Und mit einem mal merke ich wie jemand den Arm um mich legt und schaue in das grinsende Gesicht der Katze. Erschrocken starr ich sie an. Das ist so ein "muss ich dich stützen damit du schneller laufen kannst?" Lächeln und ich geb richtig Gas. Die Richtung ist ja vorgegeben, der Arm der Katze abgeschüttelt, und ich zeige ihnen wie ich sicher niemanden aufhalte. Für einen Mensch bin ich sehr schnell. Und bin es seit Jahren gewohnt hin und her und hin und her gescheucht zu werden.

Ich merke wie mein Herz immer heftiger schlägt, und ich beginne zu schwitzen, aber das ist gut so. Die körperliche Betätigung beruhigt mich und bald hat es ein so befreiendes Gefühl, das ich den immer wieder aufkommenden leichten Schwindel nur zu gerne wegwische. Die Gedanken die erst wild und unbändig herumschimpften das ich allen zeigen würde wie schnell ich war, werden von einem sonderbar schalen Geschmack im Mund und der verschwimmenden Umgebung mehr und mehr umgelenkt auf die alles entscheidende Frage. Wem wollte ich hier eigentlich was beweisen?

Wieder fasst mich einer am Arm, aber irgendwie so sanft das es beinahe ein Streicheln ist "hey... übertreib doch nicht so..." ich drehe mich wütend um und wíll Lias zurechtrücken. Mal so richtig den Kopf waschen. Aber er steht da und atmet recht schnell und heftig. Seine Berührung war flüchtig aber so kalt. Ich hatte ja vergessen das er noch so schmal ´war. Er schien überhaupt nicht zu kräften zu kommen, und sah noch immer so blass und ungesund aus wie an dem Tag seiner Rettung.
"Tut mir leid....ich habe nicht daran gedacht das du nicht so schnell könntest...." sofort habe ich ein schlechtes Gewissen. Hatte ich mich gerade wirklich wie Lauren benommen? Es scheint mir so.

Lias lächelt, und spontan muss ich an den Pan denken, den Liebesgott mir seinen Grübchen, und kann nirgendwo anders hinschauen. "Lass dir doch von Lauren sowas nicht einreden, wenn er schneller vorankommen will soll er uns Pferde besorgen"
Ich hoffe Lias sagt das nicht zu Lauren, der würde glatt von mir erwarten das ich dann in der nächsten Stadt fertig gesattelte Pferde "holen" würde. Natürlich ohne Geld. Also nicke ich nur und lass Lias das Tempo vorgeben.
"Ich mag so Wälder .. sie beruhigen mich " sagt Lias als hätte er vorhin meine Gedanken lesen können. Ich schaue mich nach der Katze um aber scheinbar sind wir völlig alleine. "Hab ich... ihn abgehängt?" Lias schaut sich um "neee... sicher nicht. Der suspekte Typ scheint sehr schnell zu sein."

Wir gehen also so weiter nebeneinander her und ich versuche ein Thema zu finden über das man mit Lias reden kann. Nach einiger Weile kapituliere ich vor meiner Einfallslosigkeit. Und bin beinahe erleichtert als Lauren kommt.
Den schnapp ich mir allerdings gleich.
"Also Lauren, im Ernst, wegen vorhin. Fandest du das in Ordnung? Immerhin sind wir seit vielen Jahren Freunde..." er schaut mich nicht an sondern werkelt an seinem Wolf herum. Es macht mich nervös seine Augen nicht sehen zu können.
"Ich kann nichts dafür das ich kein Wolfsreiter bin, und für alles andere was du mir vorgeworfen hast kann ich jawohl auch nichts." Ich versuche mich zu erinnern was genau er gesagt hatte, erinnere mich aber nur noch das es sehr ungerecht von ihm war.
"Ich frag mich echt was in letzter Zeit mit dir los ist...."

Ehe ich mich versehe packt er mich am Kragen und drückt mich gegen seinen Wolf. Links und Rechts von mir sind seine Hände im Fell vergraben. Ich weiß sofort das ich keine Chance habe. Ich bin zwar hochgewachsen aber noch immer fast einen ganzen Kopf kleiner als Lauren, dessen Muskelstränge nun gerade sogar am Hals deutlich hervortreten. Ich weiß das es so ist wenn er sauer ist und das bringt mich dazu gleich halb in die Knie zu gehen.

"Zu allererst einmal bist du mitgekommen weil ich jemanden brauchte der mir lästige Arbeiten abnimmt.. " ich war also... sein Diener?
"Abgesehen davon, hast du mir nicht zu sagen wie ich mich zu verhalten habe, du kannst ja einfach zurückgehen." Wir waren ewig unterwegs, außerdem bin ich ein entflohener Diener sehr lustig. "Aber am wichtigsten ist, ich verbiete dir weiter mit Lias herumzutändeln. Er ist nichts für dich!" Also nur für ihn. Ich denke an Lias Lippen an meinem Finger und merke wie die Röte verlegen in meinen Kopf schießt. Aber sollte ich ihm sagen das ich schon viel länger von ihm Träume?

"und schau mich an wenn ich mit dir rede!" Er ropft mein Kinn hoch und ich sehe die schäumende Wut in seinen Augen,als wir jünger waren hat er mich öfter geschlagen wenn er so wütend war und auch nun schaut er kurz über die Schulter ob jemand herschaut während er mich am Kragen hochzieht. Ich versuche auch zu sehen ob mir jemand helfen kann, und überlege ob mir nun jemand helfen wird. Dann als er sich umdreht mach ich die Augen zu. Ich will es nicht sehen, reicht schon das ich so kaum Luft bekomme.

Ich öffne die Augen schlagartig als ich Lauren Lippen auf meinen Spüre, sein Kuss hat nichts Süßes oder Zärtliches wie man es immer so liebt, sondern ist hart fordernd und beinahe so als würde er mich unterwerfen wollen.



Teil 6

Eine Weile bin ich wie erstarrt. Kann einfach nicht glauben das das passiert. Küsst er mich gerade?
Aber warum?
Er behandelt mich wie Abfall dann kann es ja eigentlich keine Liebe sein. Oder?
Meine Gefühle toben in meiner Brust und zerreißen mich beinahe, auf der einen Seite die tiefe Zuneigung für Lauren. Wie kann er das nur tun?

Die totale Wut kocht in mir hoch! Er spielt ganz offensichtlich mit meinen Gefühlen! Er WEIß doch was ich fühle.
Ich versuche ihn von mir zu schieben, und das erste Mal seit ich Lauren kenne, finde ich es abstoßend seine starken Muskeln zu spüren. Obwohl ich mich mit aller Kraft von ihm drücke, ich merke wie sie sich spannen und komme mir lächerlich und schwach vor, wie ich versuche zu entkommen und er mich einfach hält und kalt weiterküsst als würde er fest damit rechnen das ich aufgebe. Ich merke wie etwas in mir zerbricht. Mein bester Freund. Tut soetwas, nur um mich zu demütigen.
Tröstend streicheln meine eigenen Tränen meine Wange, während ich das tue was mir als letzter Ausweg erscheint.
Ich zögere trotz allem weil ich ihm nicht wehtun will aber schließlich, blind vor Panik, beiße ich zu, und merke prompt wie er mich fallen lässt. Ich habe die Augen zusammengekniffen, und erwarte den Schlag der mich auch unvermittelt trifft.
Der metallisch eiserne Geschmack in meinem Mund ist so wiederlich das mir schlecht wird. Ich liege auf der Seite am Boden und erwarte weitere Schmerzen, aber es folgen keine weiteren Strafaktionen. Ich weiß ja das Lauren es hasst wenn jemand nicht das macht was er will, aber ich konnte eben nicht anders.
Ich merke das weich kullernde Gefühl und wie die Tränen von meiner Nase tropfen. Meine Wange tut weh, aber noch schwerer trifft mich die Demütigung. Er hatte mich geohrfeigt. Ich wusste das man nur Frauen Ohrfeigen gab. Männer schlug man richtig.
oO(na zum Glück hat er mich nicht übers Knie gelegt wie ein kleines Kind...)

Ich richte mich auch und schau mich um. Die Katze ist noch in der Nähe, und betrachtet interessiert einen Baum. Ich rappel mich hoch und ramsche mein Zeug zusammen. Ich bin mir nicht sicher ob ich da nun wirklich mit will, aber ich folge dem Vieh das ruhig in eine Richtung geht.
Er schweigt, wie immer.
Ich schweige auch.
Ich weiß das wir zu den anderen gehen, das wir ihnen folgen. Ich bin mir nichtmal sicher ob ich das noch will.
Aber es ist so leicht ihm zu folgen, es ist so leicht, viel leichter als umzudrehen und woanders hinzugeben. Ich spüre Mikam neben mir und wünschte ich hätte auch Flügel. Oder das Lauren mich wirklich gemocht hätte.
Er sanft gewesen wäre, wie in meinen Träumen, das ich seine Kraft hätte bewundern können, und keine Angst empfunden hätte. Wie zur Strafe beiße ich mir selber auf die Lippe. Ich würde zu gerne etwas trinken um den Geschmack zu verscheuchen, aber mit einem Mal nimmt der Kater meine Hand und rennt. Er rennt so schnell das ich obwohl ich die Beine bewege öfter einfach so mitgerissen werde.

Ich staune, die Katze ist ebenso schnell wie Laurens Wolf, mein Arm reißt so sehr das ich das Gefühl habe das er gleich aus meiner Schulter gerissen wird, als wir schließlich an einer Art Felsgestein bremsen. Es fällt stark ab, und verdaddert lass ich mich auf die Knie sinken. Das war echt mal übel.

In diesem Moment höre ich das üble Ratschen das ertönt wenn Metall über Metall streicht. Und sofort bin ich wieder auf den Beinen. Kampflärm? Hat der Kater so gute Ohren? Ich selber bin ja eher geschickt als das ich kämpfen kann, und sehe Lauren den Kater und Lias gegen 5 Krieger kämpfen.
Der Kater hat nichtmal eine wirkliche Waffe, ist aber so schnell das er mit einem mal das Schwert von einem der Gegner hat. Ich reibe mir die Augen.

Lias überrascht mich ebenfalls, er scheint eine Art Schatten von Lauren zu sein. Immer wenn die Gegner ihre Deckung öffnen um ihn zu schlagen nutzt er die Gelegenheit und sticht mit einer Art kurzen Lanze zu. Ich wusste nichtmal das Lias so eine Waffe besitzt.
Aber wo ist Laurens Wolf? War der jagen? Weg? Hätte er die Not seines Herrens nicht spüren müssen? ich verrenke mir halb den Hals aber er ist kaum zu sehen.
Ich schäme mich dafür das ich zögere, aber meine Gegner in Spe sehen mit ihren schwarzen Rüstungen nahezu unbesiegbar aus. Nur die Augen sieht man mir wird ganz anders als ich mich in den Kampf stürze, als auch gleich von der Seite noch einer kommt. Ich fingere nach meiner Waffe, einem Schwert das so kurz ist, das es eher für Kinder und Frauen gedacht ist, aber damit kann ich mich wenigstens bewegen.

Aber das unfassbare passiert, ich greife nach meinen Schwert aber meine Hand ist noch ganz zittrig (oder schon wieder?) und als ich es auf meinen Gegner richten will rutscht es mir aus der Hand und gräbt sich in den Boden. Ich sehe ja nur die Augen meines Gegenübers, aber ich bin mir sicher das er gerade höhnisch lacht.
Ich entschließe mich wegzudrehen und wegzulaufen als das unfassbare passiert. Ich sehe einen Pfeilschnellen Schatten und Mikam, MEIN Mikam ist im Gesicht des Gegners. Der fuchtelt wie verrückt und lässt sein riesiges Schwert fallen um Mikam zu erwischen und ihm die Flügel auszureißen. Und danach alles roh zu fressen zumindest sieht der so aus als würde er täglich Leute meiner Sorte verspeisen.
Ich versuche mein Schwert aus dem Boden zu ziehen, aber schaff es nicht. Also nehme ich das Riesenteil das ich nur mit beiden Armen mühsam heben kann und weil ich es nicht wirklich hoch bekomme, und Angst um Mikam habe haue ich es mit allem was ich an Kraft besitze, auf den ungepanzerten Oberschenkel.

Ich höre ein grausiges Knirschen während der zu Boden geht. Das Bein abgetrennt spritzt einige Male das rote Blut und der Stumpf auf der anderen Seite macht weiter.
Und ich beweise das ich ein echter Krieger bin, als mein Falke etwas aus dessen Gesicht zieht das verdächtig nach einem Auge aussieht und das verspeist, indem ich den reinen nüchternen Saft meines Magens erbreche.

Dann sitze ich eine Weile da und versuche mein Schwert aus dem Boden zu bekommen, den Kampf hinter mir vergessend, nur irgendwas tun wollend.
Die Schreie meines Gegners prallen eben so an mir ab, wie die Tatsache das Mikam weiter essbare Dinge aus dessen Gesicht zerrt.
Schließlich ist es still. Ich schaue mich nicht um sitze nur da und schaue die Leiche an.
Ich bin ein Dieb,
Ein Küchenjunge.
Scheinbar für Lauren ein Lustknabe.
Aber ein Mörder?
Ich schaue auf als Lauren zu der Gestalt geht und sie nach Wertsachen durchsucht. Mich würdigt er keines Blickes.

Ich spüre die Sehnsucht mich in die nächstbesten Arme zu schmeißen und mich trösten zu lassen. Für gefühlte Ewigkeiten. Will nur das Geräusch vergessen. Am besten den ganzen verkorksten Tag streichen. Lauren setzt mich auf seinen Wolf und ich wehre mich nicht.
So finden wir ein Lager, ich komme mir ein bisschen erbärmlich vor, weil die anderen wie immer sind. Sie reden ruhig. Stellen mir sogar was zu Essen hin. Ich habe aber keinen Hunger.
Schließlich setzt sich Lias zu mir und legt vorsichtig den Arm um meine Schulter. "Hey... du musst was essen sonst kippst du uns aus den Pantoffeln."



Teil 7

Ich schaue in Lias bittende Augen, und senkte beschämt den Blick.
Jeder von den anderen, neham sich wie immer. Lauren kümmerte sich um den Wolf, der Kater saß da und streckte sich gerade herzhaft. Mikam saß zufrieden die Federn plusternd, auf einem Stein direkt in meiner Nähe.
Nur ich saß da wie ein Häuflein Elend.
"Tut mir leid, das ich mich so anstelle" ich trau mich nicht ihn anzuschauen und nehm einen Bissen.
Beim Kauen habe ih das Gefühl Asche im Mund zu haben, und beim Schlucken wird es zu reibendem Sand. Und ich habe das Gefühl das dieses widerliche Ding, dann schwer wie Blei in meinem Magen liegt.

"Ach weißt du... das war offensichtlich dein erstes Mal. Man gewöhnt sich daran."
oO(mein erstes Mal... wie er das sagt. Und will ich mich an sowas gewöhnen? Sicher nicht >< ich will sowas nie nie gar nie wieder sehen.
Während ich zunehmend nervöser werde und mein Magen mit den Bleikugeln darin eine Art russisch Roulette spielt, ist es fast wie ein innerer Zwang Lias wieder anzusehen. Ganz tief in die ruhigen sanften Augen.
Die Augen die mich verstehen, und seine Lippen die mich viel zärtlicher berührt hatten. Auch wenn es nur am Finger war. Verwirrt werde ich rot bevor ich hektisch aufspringend in den Büschen verschwinde.
Der eine Bissen hatte eigentlich nicht gereicht um mir das alles durch den Kopf gehen zu lassen was nun kommt. Ich merke eine Hand an meinem Rücken und fahre panisch hoch. Lias verfolgt mich wohl.
Konnte er nicht verstehen das ich so von niemanden gesehen werden will?

Ich will ihm was böses an den Kopf werfen, und balle die Fäuste. Mir ist ein wenig schwindelig, und er greift mich gleich unter. Mit einem Tuch wischt er mir vorsichtig den Mund ab und hält mir dann meine Feldflasche hin. ich spüle mir nur den Mund aus reiße mich dann los und lege mich schlafen.
Ich schlafe ziemlich übel, und schrecke immer wieder hoch. Träume von Augen und Gedärmen, davon das alle anderen zufrieden um mein Opfer sitzen und aus ihm herauslöffelnd Essen und dabei über lustige Dinge reden.

Als ich am nächsten Morgen aufwache bin ich wie gerädert.
Mir tut ungefähr alles weh, mein Magen schreit förmlich vor Hunger und auch wenn mein Herz panisch rast bin ich gleichzeitig doch todmüde.Außerdem meine ich zu erfrieren. Ih richte mich auf und sehe das die anderen wie sie dicht zusammengekuschelt dort liegen.
Lauren und Lias umarmen sich ziemlich heftig und unter Laurens Mantel der beide bedeckt blitzt ein nackter Fuß auf.

Froh darüber das alle schlafen, gehe ich zum Fluss. Obwohl mir eigentlich eh nocht kalt ist beschließe ich das ein Bad das richtige ist. Nach einigen Runden und mit blauen Lippen schrubbe ich dann auch meine Wäsche durch.
Ich merke wie gut es tut etwas sauber zu machen und schrubbe im wechsel mich und meine Kleidung, bis ich eine sehr wütende Stimme höre. Es ist Lauren, mittlerweile wieder bekleidet-
"Komm SOFORT da heraus! Willst du dich unbedingt umbringen? Kannst du das nicht wenigstens so machen das es niemanden stört?!" Ich gehe schnell aus dem Wasser und ziehe mir die nassen Kleider aus.
"Ich... war aber schmutzig.... " stammel ich heraus und merke das meine Tränen deutlich wärmer sind als das Wasser in dem ich eben versuchte mich reinzuwaschen. Lauren seufzt. "Du bist nicht schmutziger als jeder andere. Niemand sollte sich umbringen lassen, ich bin froh das du ganz bist." Er schaut mir in die Augen, ich erinnere mich an gestern und gehe lieber zu sicherheit ein paar kleine unbedeutende Schritte rückwärts. Als ich mich wieder traue Lauren anzusehen, entdecke ich abermals den gefährlich wirbelnden Zorn. Seine Adern pulsieren sichtbar.


Ich sehe vermutlich aus wie ein Häuflein Elend, und die Kälte und die Angst macht das ich schlottere das selbst meine nasse Kleidung sichtbar bebt. oO(was mach ich denn nun? Er ist sauer. Aber warum, eben war sein ärger doch weg. Er hat sich sicher nur Sorgen um mich gemacht aber.. aber... aber... er schaut so böse, Was mach ich wenn er nun wieder sowas tut? Ich kann mich doch nicht wehren.
Ob er böse ist weil ich zurückgewichen bin? Aber was denkt der denn auch wenn er mich... zu sowas zwingt?
Lias würde sowas nicht tun, Lias ist sanft und .... >< aber Lauren ist schon immer.... ) Verstört schaue ich zu Boden als ich beschließe zu handeln.




Teil 8

Ohne den Kopf zu heben gehe ich unsicher wieder in seine Richtung. Ob er wohl darauf bestand das ich ihm so nahe wieder kam wie er mir davor gekommen war?
Ich würde ihn ja fragend anschauen, aber irgendwie habe ich einen üblen Kloß im Hals der eher dafür sorgt das mir das Wasser in die Augen steigt. oO(was ist nur los mit mir? Ich komme mir vor wie ein kleines Mädchen. Na kein Wunder >///< er will mich ja auch als sein Mädchen wenn man so will aber hey! Das tut nichts zur Sache bei der letzten hygienetechnischen Überprüfung war ich trotzdem männlich. Außerdem....)
Ich merkte das ich weinte. Meine Augen brannten und meiner eiskalten Haut, taten diese Tränen zugleich brennend weh, und waren wärmend zart. Ich hörte ein genervtes Räuspern, und hatte es doch tatsächlich geschafft Lauren zu vergessen.
Hastig ging ich noch einen Schritt auf ihn zu und spürte wie er mir etwas warmes um die Schultern legte, und dann tropfnass wie ich war, einfach in den Arm nimmt.

Ich halte die Luft an und traue mich kaum zu atmen. Er riecht so vertraut das ich noch mehr weinen muss. Ich erinnere mich an früher.
Wir waren gemeinsam immer mal in der Höhle von Laurens Wolf verschwunden.
Um diesen Gesellschaft zu leisten, und Lauren hatte immer gefrotzelt während ich da sauber gemacht hatte.
Das es schön wäre mir zuzusehen wie ich seine Arbeit machte, und er mich später zu seiner Frau machen würde." Auch wenn ich immer gemurrt habe das das nunmal meine Aufgabe ist ihm zu dienen wenn er das wünscht, wars doch entspannt und lustig.
Aber nun kann ich mich nicht entspannen, noch zu frisch ist sein grober Kuss. Der Gedanke daran lässt mich leicht zusammenfahren, und Lauren der sicher denkt ich kämpf noch mit der Schlacht streichelt mir beruhigend über den Rücken.
Wir stehen gefühlte Ewigkeiten einfach so da. Ich tropfend, er so warm und sanft wie nur jemand sein kann der viel größer und stärker ist als ich. Ich höre auf zu Weinen und schau ihn total bedröppelt an. Ich will ihm sagen, was ich fühle. Das ich es nicht mag wenn er immerzu grob zu mir ist. Und einen Moment lang schaut er mir tief in die Augen, dann werden sie aber kalt und abschätzend.
"Wenn du dann deine melodramatische Phase überwunden hast, können wir ja endlich weiter. Wenn du es schaffst krank zu werden lassen wir dich im nächsten Dorf zurück. Kannst dann zusehen wie du weiterkommst."
Er dreht sich um und geht zu den anderen zurück. Ich stehe geschockt da. Sein Mantel liegt noch warm um meine Schultern, bis mir klar wird warum er gegangen ist.

Weil ich es nicht wert bin an seiner Seite zu stehen.
Ich sehe sicherlich total erbärmlich aus, so wie ich nun dastehe, und sehe etwas im Gebüsch. Es ist klein und rot, und ich schaue irritiert eine Weile dorthin kann es aber nicht wieder erblicken. Mikam sträubt seine Federn, und es beruhigt mih das er auch etwas gesehen hat. Vom Lager dringt der übliche Aufbruchslärm und ich sehe zu das ich den Anschluss nicht verpasse. Als Lias mich sieht hält er mir ein Bündel von seiner Wäsche hin. Er hat mehrere Garnituren, sie sind recht dünn, aber besser als die Nassen.
Ich würde gerne in ein Gebüsch verschwinden, und meiner Schwäche nachgebend, tue ich das auch.
Und weiß selber das die anderen das albern finden werden.
Als ich wieder hinauskomme nimmt Lias meine Wäsche und verteilt die auf alle anderen, das nun jeder hinten auf seinem Gepäck Wäsche von mir hat. Es ist mir total peinlich aber gleichzeitig bin ich auch dankbar.
Lias Kleider riechen, betörend angenehm.
Lauren geht dicht an mir vorbei und rümpft die Nase.
"Musstest du ihm die Kleider geben die du als Lustknabe getragen hast?"
Lias Lächeln ist entwaffnend, ich würde auch gerne so Lächeln können.
"Ich finde sie stehen ihm ausgezeichnet, besser als mir. Er hat genau die richtige Figur und zerbrechliche Ausstrahlung" Ich merk das mir vor Schock die Kinnlade herunterfällt.

Also sah ich nun aus als würde ich meinen Körper verkaufen?
Der Kater geht an mir vorbei und zieht mich an der Schulter leicht herum so das wir schonmal vorgehen.
Ich höre Laurens aufgebrachte Stimme "ich wünsche aber nicht das er so herumläuft! Immerhin gehört er mir!" ich bin wohl wirklich nur noch ein Sklave für ihn. "Ich dachte wir hätten das geklärt!" Lias Stimme ist so sanft das ich mich anstrengen muss ihn überhaupt noch zu verstehen. "Ich bin ihm ja nicht zu nahe gekommen. Aber krank nutzt er dir nichts mehr. Selbst die Götter würden seine Opferung nicht wünschen." "Ich opfere jeden dann wenn ich es für richtig halte!"
Lias Worte kann ich nicht mehr hören.
Aber kurz darauf das Lauren ihn anbrüllt. Das Wissen das es wegen mir ist macht mich total fertig. Nun hatte Lias ärger wegen mir.
Mir ist zum Weinen zumute.
Kurze Zeit später kommen Lauren und Lias wieder bei uns an, zusammen auf den Wolf.
Lias sieht erschöpft aus und schlingt die Arme unterwürfig sanft um Laurens durchtrainierten Körper.
Ich bin neidisch weiß aber nicht so recht auf wen der beiden.
Bei uns angekommen steigen die zwei ab, Lauren wirkt noch immer sauer.


Teil 9

Ich schaue geradeaus während sich das schlechte Gewissen in mir recht unbändig aufführt.
Lauren schlug gerne mal zu, auf der anderen Seite hatte Lias eben nicht unbedingt ausgesehen als wäre er am Boden zerstört gewesen.

Eher ganz zufrieden. Unsicher muster ich die beiden aus dem Augenwinkel den Kater so halbherzig als Deckung nehmen.
Lias hatte keine blaue Flecken und sah auch sonst nicht aus als ob Lauren grob gewesen wäre. Ich dachte an diverse blutige Nasen und Veilchen die er früher verteilt hatte. Einmal hatte er mir sogar paar Rippen gebrochen. Ich fahre erschrocken zusammen als sich ein Arm locker um meine Schulter legt.

Die Katze grinst zu mir herunter und ich merke, das ich echt unsicher wie ein geprügelter Hund immer dichter an ihn herangerückt war. Scheinbar war ich perfekt darin mich in sonderbare Situationen zu bringen.
Ich muster das sonderbare Tier und dieser schaut nun wieder gelangweilt auf den Weg dem wir weiter folgen. Es ist sonderbar aber mit einem Mal fühle ich mich nichtmal soo schlecht. Er macht keine weitere Andeutungen, und schien selber einfach gar nichts dabei zu finden.
Mein hektisches Herz beruhige ich damit und überlege wie ich diese komische Situation entschärfen konnte.

Es war so ganz und gar unmännlich wie ich mich hier benehme!
Also versuche ich möglichst lässig ein Gespräch anzufangen.
"sag mal.... wie heißt du eigentlich?"
Ich schaue fragend zu ihm hoch und wundere mich als er herunterschaut und mich intensiv anschaut.
Gelbgrüne Augen und die Pupillen wie bei einer Katze etwas Schlitzförmig. Ich überlege wie das hier wohl alles bei Tag aussehen würde.
Dann öffnet er das Maul und es kommt tatsächlich eine Antwort. Es klingt mehr wie ein Miauen das ein wenig anders ist als sonst.
"Rior" Ich fasse es nicht er hat nen Namen... könnte aber auch ein entartetes Miau einer Katze gewesen sein. "Rior?" wiederhole ich eher zweifelnd klingend, aber der Kater also Rior, nickt und geht weiter.
Ich beschäftige meine Gedanken indem ich darüber nachdenke was für ein Wesen Rior wohl war. Er war sehr schnell. Ob er ein Dämon war? Ich hatte mal von Lauren erzählt bekommen das es große und mächtige Dämonen gab die Finsternis und verderben brachten.
Aber so jemanden würde er doch nicht aufnehmen oder?

Ich merke wie sinnlos es gewesen war mir einzureden das ich genauso geschickt und mutig wie der Kater sein konnte.
Als ich seufze und merke wie ich sanft an ihn gedrückt werde. Als wollte er mich trösten.
Ich lächel kläglich zu ihm als mich ein schneidender Schmerz halb aus den Arm der Katze reißt.
Keuchend gebe ich dem Drehwinkel meines Armes nach, während blendend strahlblaue Blitze vor meinen Augen tanzen.
"Nur weil ich sagte du sollst nichts mit Lias anfangen! Aber das heißt nicht das du dich gleich an den nächstbesten ranwerfen sollst!" Es ist Lauren. Und oh Wunder, er ist sauer.

oO(Es ist so ungerecht! Ich habe doch eh keine Chance, er hat es doch gar nicht nötig so hinterhältig anzugreifen! Er hätte doch nur was sagen sollen!)
"Ei..." ich zögere weil mir der Gedanke durch den Kopf zuckt das ich mich auf sehr dünnes Eis begebe "Eigentlich.... gehöre ich dir gar nicht! Wir sind Freunde hör auf mich zu behandeln als wäre ich ein Ding..." ich hätte es gerne geschrien. Aber es ist nur ein schwaches Flüstern von meiner Stimme.
Meine Seele schreit es, mit soviel Nachdruck das er es eigentlich hätte merken müssen.
Zum meiner Überraschung lässt er meinen Arm los, ich lass mich auf die Knie sinken und zieh den Arm zu mir der wie irre anfängt zu Kribbeln und zu Brennen. Ich weiß das es nicht weiter schlimm ist, und der Schmerz bald nachlassen wird.

"Was wolltest du mir sagen?" Ich versuche den "Ton" der Stimme einzuordnen. Es klang irgendwie fast nett, aber es könnte auch berechnend kühl oder gespielt sein. "Ich möchte nicht das du mir immerzu wehtust..." flüstere ich. Ich schließe die Augen und warte auf seine Reaktion.
Auf den Knien warte ich auf seinen Spott den Hohn bin überrascht als ich seine Hand an meiner Wange spüre. Sein Daumen streicht mir sanft über die Lippen, wähend seine Finger anmeiner Wange entlangstreichen bis sie am Kinn sind, und dieses sanft aber bestimmt hochzieht.
"Mach die Augen auf." Ich kneife im ersten Moment die Augen sogar noch fester zu.
Ich weiß genau das ich keine Chance habe ihm nun zu entkommen. Und der dumme Kater wird mir auch nicht helfen.
Unsicher öffne ich die Augen und versuche seinem Blick auszuweichen, was recht schwer ist, da höchstens 30 cm unsere Köpfe trennen.
"Schau mich an." Er klingt sanft aber auch fordernd. Und ich weiß das er nicht nachgeben wird, bis ich es getan habe. Ich schaue in seine blauen Augen und merke wieviel sein ernster und trauriger Blick in mir auslöst. Ich möchte Wissen warum er so schaut. Die ganze Welt dafür bestrafen das sie diesen wunderschönen und starken Mann einen solchen Blick verleiht. "Du solltest aufhören dich gegen meine Führung zu wehren. Ich möchte das du wieder für mich lachst, Krieger habe ich hier genug. Mach einfach was ich dir sage, dann wird es dir gutgehen."

Ich nicke ernst und werde verlegen rot weil wir uns so nahe sind, ich auf den Boden vor ihm kniend, und er zu mir heruntergebeugt die Hand noch immer an meinem Kinn.


Teil 10

Ich starre seine Lippen an. Diese Worte haben das wirre Gefühlschaos in mir mit einem Schlag beruhigt.
Und wie ein leuchtender Diamant funkelt in der Schwärze meiner stummen Gedanken nun nur der Wunsch ihn zu küssen.
Es ist als ob ich gar nicht wirklich mitbekomme. Als ob ich mir selber zusehe, wie ich mich auf die Zehenspitzen stelle´mich gegen ihn lehne, und den Kopf zu ihm hebe. Meine Lippen seine Treffen, während ich die Augen schließe sehe ich ihn noch vor mir.
Wie überrascht er ausgesehen hatte, als wäre mein Verhalten ein totales Rätsel für ihn.
Seine Lippen sind im ersten Moment kalt und hart. Weil er sie fest zusammengepresst hatte. Verunsichert und mir etwas dumm vorkommend, will ich schon zurückweichen als ich merke wie seine starken Arme sich um meinen Körper schlingen. Sein Kuss ist so erobernd und stürmisch, das ich mir, obwohl ich ja auf diese Idee kam, total überrannt vorkomme.
Ich versuche ihm ein wenig auszuweichen, nur um Atem zu schöpfen, aber er folgt mir und seine Arme geben nicht im geringsten nach wie er scheint. In mir schwindelt es, und alles dreht sich, ich versuche die Arme zwischen uns zu bekommen und ihn wegzudrücken.
Das erste gelingt mir aber meine Arme lassen sich nicht strecken. Ich hätte genausogut versuchen können eine massive Felswand wegzudrücken. Ich merke wie ich ihm absolut hilflos ausgeliefert bin. Und mir dämmert es, das ich mich faktisch selber seiner brutalen Art ausgeliefert habe.
Ich würde ja was sagen, aber er nimmt mir mit seinem leidenschaftlichen Kuss, den so Kleinigkeiten wie meine Lippen niemals hätten aufhalten können.
Ich will ihn aber auch nicht beißen wo ich doch angefangen habe.. also halt ich starr still.
Er wird doch merken das ich nicht will? Das seine rohe Art mir Angst macht?
Roh und gierig und ohne jede Verführung und Zärtlichkeit erscheint es mir. Von meiner anfänglichen Begeisterung ist nichts mehr übergeblieben und ich versuche mich rückwärts zu lehnen als ich merke das seine Hände ganz und gar unsittlich unter meine Wäsche kommen wollen. Geschockt lasse ich meine Beine wegknicken und das unglaublche gelingt, ich schaffe es so ihm zu entkommen. Dann geb ich Gas und flüchte in ein Gebüsch. Darin gekauert schaue ich hinaus wo Lauren einen Moment noch stutzt und seine Hände anschaut und dann recht wütend in meine Richtung.

"Das kannst du nicht immer machen! Du kannst nicht immer abhauen wenn es anfängt Spaß zu machen." Er knurrt mehr als das er spricht und macht mir damit ziemliche Angst.
Ich sitze in meinem Busch und sehe wie er den anderen das Signal gibt weiter zu ziehen.
Dann dreht er sich um in meine Richtung.
Ich mach das einzige sinnvolle, ich nehme die Füße in die Hand, und renne was das Zeug hält.
Schneller war ich ja schon immer gewesen!
Ich renne ohne zurückzuschauen und erst als ich nicht mehr kann drehe ich mich um.
Niemand ist mir gefolgt, erstaunlicherweise merke ich das ich enttäuscht bin.
Ich lass mich ins Gras fallen, das wie ein dunkelgraues Meer aus Seide hin und herweht. Der Wind ist hart und bläst einem wirklich den Kopf durch.
Ich bin vollkommen alleine.
Ich lausche in die nächtliche Stille, aber keiner rührt sich.
Zerknirscht und verunsichert richte ich mich auf. Und pfeife nach MIkam, der auch tatsächlich sofort da ist.
Wenigstens auf eine Person kann man sich verlassen.
Denn auf mich ja scheinbar nicht, habe ich doch sogar meinen Rucksack im Lager liegen lassen.
Und habe nichtmal meine eigene Wäsche an.
oO(irgendwie bin ich schon verdammt undankbar... eigentlich meint er es ja gut mit mir oder? Aber es macht mir Angst was er mit mir vorhat. Ist janicht so als hätte ich nicht bemerkt was er und Lias manchmal so machen. Und es scheint auch ziemlich wehzutun. Auch wenn sie ihren Spaß haben. aber... aber....

er ist so brutal. Muss er immer so entgleiten? Kann er nicht einmal sanft und vorsichtig mit mir umgehen?
Es kann ja nicht jeder so ein durchtrainierter Hüne wie er sein.)
Es beruhigt mich irgendwie das er mir nicht seinen Wolf hinterhergeschickt hat.
Ich schaue mich um und sehe im fahlen Mondlicht einige Lichter. Es könnte ein Dorf sein.
Die dunklen Berge scheinen bedrohlich näher zu rücken und ich merke wie verwundbar ich alleine bin.
"Hab uns in einen ganz schönen Schlamassel gebracht oder?"
Obwohl es töricht ist hier alleine auf einer Wiese herumzusitzen, wo überall wer weiß was sein könnte. Hier bin ich nicht sicher soviel ist sicher. Aber bin ich bei den anderen sicher?
Grübelnd schaue ich zum Mond als könnte er mir eine Antwort geben.



Teil 11


Langsam ganz langsam gehe ich auf das Dorf zu, überlege mir dann aber das ich so vermutlich viel viel zu auffällig wirke.
Eine Person meiner größe mit heller Haut und weißem Haar und einem Falken auf der Schulter mitten in der Nacht auf einer Wiese, in Kleidern die ein wenig zu groß sind. Ich muss zugeben, würde ich mich nun sehen, hätte ich verutlich Angst vor mir.
Von diesem Gedanken etwas verstört versuche ich weniger harmlos auszusehen und probiere mal unterschiedliche Körperhaltungen durch.
Versuche mal wie Lauren zu gehen, oder anmutig wie Lias.
Sogar das lautlose schleichen der Katze, erschrak mich aber höllisch als ich auf etwas trat as fauchte und blitzte.
"Es" verbiss sich in mein Bein und total panisch versuchte ich es abzuschütteln. Laut schreiend, ich hatte gehört das man einigen wilden Tieren den Kiefer brechen musste damit sie losließen. So stark ich konnte schüttelte ich mein Bein und schließlich flog etwas im hohen Bogen. Ein Glitzern im fahlen Mondlicht blendete mich von der Form meines Angreifers ab, und ich hörte nur ein kläglichen "Aua" das mich aufhorchen ließ. Welches Tier sagte Aua?
Mikam hatte entrüstet beschlossen das sein gegenärtiger Ort nicht mehr ruhig genug zum Sitzen war und hatte sich kreischend erhob,
Ich merkte wie das Blut sickernd mein Bein wärmte, aber meine Neugier war noch größer als der Schmerz, der eh erstaunlich schnell nachließ.
Außerdem schien meine Hose zu brennen. Überrascht schlug ich sie aus, auf was war ich getreten?
Kriechend bog ich das Gras auseinander und staunte mit kugelrunden Augen an was ich da sah.
Eine kleine Echse, die zarte Flügel hatte, kaum größer als das Blatt eines Ahornbaumes, und einem Kristall auf dem schlanken Schädel saß auf dem Stein auf dem sie eben wohl geschleudert wurde.
Ich staunte dieses ungewöhnliche Wesen an, und es schaute mich an. Einige Minuten wussten wir nicht viel miteinander anzufangen.
Irgendwie ar ich vollkommen fasziniert von diesem winzigen Wesen, erschrocken duckte ich mich ins Gras. Mikam hatte das kleine Tier als Beute erkannt und war herniedergeschossen, und hatte dieses sonderbare Geschöpf in den Klauen und wollte seinen rasiermesserscharfen Schnabel in den zarten Leib rammen.
"Mikam NEIN!" ich schrie was das Zeug hielt und wie die meisten Leute die Schreien kniff ich dabei entsetzt die Augen zu.
Und öffnete sie erst wieder als ich mit einem Mal einem kräftigen Windstoß heißer Luft ausgesetzt war.

Ich schluckte erstmal um meinen Mut zusammenzunehmen, und davon brauchte ich eine Menge um dann zu schauen was mich von oben derartig föhnen konnte.
Dicht vor mit verzogen sich messerscharfe Zähne zu einem eindeutig amüsierten Grinsen. Als ich weiter aufschaute rückte ich zurück, liege fast am Rücken vor einem gigantischem Wesen, und irgendwas in mir sagt das der Winzling von eben und dieses Geschöpf ein und dasselbe sind.
Und ein wildes Feuer sorgt dafür das ich alles genau erkennen kann. Mächtige dunkelrote Schuppen, mit einer sonderbaren Zeichnung schwarzer Schuppen, und Schlussendlich dem funkelnden Edelstein.
"Es....es tut mir leid, mein Falke... also Mikam dachte du... emmm Ihr seid... essbar...."
Ich sehe die scharfen Zähne nun noch deutlicher, und kann nicht anders als vor Angst schlotternd darauf zu schauen.
Eine Stimme vielschichtig und so mächtig wie das Grollen wilder Wasserfälle erklingt aus dem Maul dieses Dinges.
"Ich an deiner Stelle würde das Gift aus meiner Wunde saugen bevor es mich umbringt."
Erstaunt schaue ich ihn an und mache eben dies, und merke schon nach wenigen Momenten wie meine Lippen taub werden.
Die Echse, schrumpft vor meinen Augen wieder zusammen und ich frage mich wo Mikam geblieben ist. Ist er tot?
Dieser Gedanke macht mich sehr unglücklich wo er doch bewiesenermaßen mein einziger Freund war.
Irgendwann merke ich wie mein Körper beginnt zu brennen, überall als würde mein Innerstes mit Lava ausgegossen, versuche aber solange ich nur den Hauch von Selbstbeherrschung besitze weiter das Gift aus mir zu saugen. Schlussendlich verliere ich das Bewusstsein.

Ich erwache weil etwas auf meine Wange tropft. Meine Sinne schwimmen als hätte ich einen üblen Schlag abbekomen, ich öffne die Augen, aber sehe nur das es hell ist. Nur müde schaffen meine Augen es ein sinnvolles Bild zusammenzufügen. Als ich mich aufrichte ist es so als ob mein ganzer Körper rebelliert und als erstes sorgt er dafür das mein nicht vorhandener Mageninhalt ausgeleert wird.

Mühsam versuche ich mich auf die Beine zu kämpfen, und stehe schlussendlich schwankend auf beiden Beinen. Als Mikam auf mir landet falle ich jedoch gleich wieder um, und höre ein leises Kichern aus meinem zu großen Mantel. Aus der nun ein kleiner Kopf herausschaut.
Nervös schaue ich das "Ding" an, was soll ich nun tun?



Teil 12

Ich atme ein paar Mal tief durch und schaue dann wieder nach unten. Die unverhohlen amüsiert blinkenden kleinen Funkelaugen schauen mich an.
"Hey.... du kannst.... echt reden?"
Ich merke selber das meine Stimme wie eher wie altes Pergament raschelt anstatt wirkliche Töne von sich zu geben, und wundere mich das meine Tasche nicht anfängt zu brennen. Es ist eher... abgenehm warm dort wo das kleine Wesen sitzt.
Ich überlege was alles ich meinem Fieberwahn zurechnen soll und was der Realität.
"Bitte... beiß mich nicht nochmal...."
"Es" legt den Kopf schief und ich sehe seine Zähne. Konnte er überhaupt nicht reden?
Nun kratzte er sich mit einer Klaue am Kopf ganz als wäre er ein denkender Mensch. Ich merke wie mein Gesäß auskühlt und quäle mich wieder hoch.
"Gut." Das kleine Dings spricht. "Erstens bin ich ein Drache. Zweitens bist du nun mein Sklave sonst beiß ich dich nochmal und das überlebst dann echt nicht.
Drittens ist es mir hier zu nass und zu kalt deshalb wohn ich in deiner Tasche. Du darfst mit niemanden über mich reden, und alles was du zu essen besorgst, zeigst du mir unauffällig. Wenn ich es nicht will darfst du es essen. Achja... wenn ich schlafe will ich meine Ruhe haben."
Dann verschwindet es wieder in der Tasche und ich riskiere einen Blick. Zusammengerollt und feuerrot liegt es da, mit einer sonderbaren Schuppenzeichnung am Rücken und den Edelstein am Kopf. Es hat die Augen zu und ich überlege was ich nun mach.
Ich schaue wie weit das Dorf noch weg ist und merke das es nur noch wenige hundert Schritte sind. Wäre ich nicht im hohen Gras gelegen hätte man mich sicher schon gesehen.

Ich schließe die Manteltasche. Und versuche meine Gedanken zu sortieren.
oO(ja gut ich war ja schon vorher ein Diener aber ein Sklave? Aber Drache klingt... sehr wichtig eben. Ich glaube ich habe da mal Geschichten erzählt bekommen. Aber sollen sie nicht Feier aus dem Mund ausspeien? Der brennt doch ganz? Und nun bin ich sein Diener? Also wenn er wirklich so groß war... wäre es ja dumm zu versuchen zu fliehen. Er würde mich vermutlich auch auffressen. Ob ich zu meinen Leuten zurücksollte? Aber... die könnten mir sicher nicht helfen... Lias könnte mit sowas nichts anfangen... und Lauren würde mich nur verspotten das ich von einem Tier versklat wurde. Aber hey.. vielleicht finde ich ja jemanden der ihn lieber behält? Mit dem er sich richtig versteht und den er nicht beißen will? Vielleicht ist es ja eine Ehre hier von einem Drachen versklavt zu werden. Oder jeder hat einen.....)
Ich höre auf zu denken weil sich wieder etwas in der Tasche rührt, er steigt um. Und kriecht innen in mein Gewand, und in mein Hemd. Im ersten Moment ist es angenehm warm dabei hatte ich erwartet zu verbrennen. Man konnte auch unsereins verbrennen.
"Geh schon hier ists langweilig" klingt es genervt aus meiner Tasche.

Und unsicher und sicher noch zerzauster als vor meiner Flucht aussehend gehe ich in das Dorf. Ich habe Hunger aber kein Gold. Also mach ich das übliche, ich gehe durch die Straßen und schaue ob es irgendein Haus gibt, indem ich mir holen kann was ich brauche. Nur ein wenig Gold, was zum Anziehen das mir passt. Und am besten einen Stall wo gezäumte Pferde stehen. Nur für den Notfall einer wilden Flucht.
Bei so kleinen Dörfern ist es immer schwierig, sie haben nichtmal einen Schankraum.
Ich gebe es schnell auf und habe durch meine Bewusstlosigkeit vollkommen die Orientierung verloren. Selbst wenn ich nun zu den anderen zurückkehren wollte, könnte ich es nicht weil ich sie schlicht und ergreifend niemals finden würde.
Ich schlurfe durch das Dorf und folge einfach der Straße, die besser ausgebaut ist. In der Regel führen die dann ja immer zu Städten oder ähnlichem. Ein Bauer mit einem Strohkarren nimmt mich ein Stück mit.
Erzählt mir von der Gegend. Dem Krieg zweier Raubritter. Das ich aussehen würde wie ein edler Mann und mich doch als Söldner verdingen. Dann würde ich ein edles Ross kriegen. Ich lächle kläglich.
Ich sehe wohl aus wie ein kleiner verarmter Adliger. So sagt er. Aber er redet viel immerhin dachte er zunächst ich sei ein Mädchen.
Als er anhält steige ich schnell ab und verschwinde in der Masse. Dank Lauren dachte ich nun sogar der Alte hätte mich angegraben. Seufzend schließe ich die Auge als mich etwas oder jemand mit viel Geschwindigkeit von hinten packt.
"Lauren bitte nicht " ächze ich, da mir noch immer alles wehtut. Aber merke dann das ich quer vor einem Pferd liege. Einem schwarzen Pferd. Ich bin noch nie wirklich gerne auf anderen Wese

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