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Benvolviods

von Anonym



Seyd gegrüßt Anhänger des Volke Humboldts,

ihr wolltet nun also gar eure Neugierde befriedigen und mich in meiner kostbaren Zeit dazu veranlassen, über meine eigene Person zu schreiben. Drum lauschet nun, was ich euch zu berichten habe, denn ich wiederhole mich nicht gern.

Ich bin der Neffe des gütigen Fürsten Montagus und der beste Freund des tapferen Romeos, den das Schicksal so plagt. Auch Mercutio zähle ich wohl zu meinen engsten Freunden, doch bereitet mir dieser nicht ganz so oft Kummer. Dies mag nun aber nichts an der Tatsache ändern, dass ich für jeden der Familie Montagu meine Hand ins Feuer legen würde oder gar hinterherspringen würde. Mag ich auch als Mann des Friedens gelten, kann ich einmal gereizt recht ungemütlich werden.

Ansonsten bin ich wohl wie jeder andere Jüngling meines Alters in diesem Lande. Ich zähle 22 junge Sommer, die ich stets mit lachendem Auge entgegenblickte.

Doch schon von Kindesbeinen an wurde mir gelehrt die niederträchtigen Bastarde des Hauses Capulet zu hassen. Ihr fragt mich warum? Nun, ich könnte euch ebenso fragen, warum ihr atmet. Es ist einfach so. Und warum auch nicht? Sieht man nicht ein aufs andere Mal, wie der feige Tybalt Streit sucht und wie ein tollwütiger Kojote durch die Straßen dieser bezaubernden Stadt streicht.

Doch ihre minderwertige Existenz soll nicht mehr Zeilen als nötig mir rauben. Lieber erzähle ich Euch noch ein wenig über meine bezaubernde Familie. Mögt Ihr nicht mehr erfahren über unseren verträumten Romeo? Diesem Kerl kroch ich schon mehr als tausend Mal durch das dichte Unterholz hinterher um zu erfahren was im seinem Geiste vorgehen möge. Seine Eltern schickten oft nach mir, um nach seinem Befinden zu fragen. Doch dieser Herr lässt sich in seinen Tagträumereien nicht beirren. Es ist nicht zu fassen wie seine Augen an den Lippen der einen oder der jenen Jungfer hängen. Fast lässt er mich schon glauben, dass tatsächlich Liebe ihn beherrscht.

Doch wozu soll man der Liebe schon in diesen jungen Jahren die Herrschaft überlassen? Ist es nicht viel mehr Lust, die uns zu unseren Taten treibt? Und wird diese Lust nicht erwidert, so spült sie uns fort zum nächsten Hafen. Auf das wir dort anlegen können.

Nun denn, ich werde euch verlassen.

Gehabt euch wohl. Auf das eure Degen stets geschärft bleiben mögen.

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