Vinsir
Die Stadt Vinsir
Die Stadt Vinsir liegt in der Wüste südlich von Erzgrund am Fluss Rondir, der irgendwann ins Sichelmeer mündet. Gegen Banditen und die heißen Wüstenwinde ist die Stadt von einer hohen Stadtmauer umgeben. Zugang erhält man entweder über das Hafentor oder das Westtor.
Im Herzen der Stadt befinden sich der Palast des Emirs mit den darum liegenden Wassergärten, in denen der Adel und die Magier nach Belieben lustwandeln können. Die Wassergärten des Emirs sind die größte, zusammenhängende Parkanlage der Stadt mit kunstvoll angelegten Blumengärten, Schatten spendenden Bäumen sowie Springbrunnen, Wässergräben und Teiche, die nicht nur farbenfrohe Fische enthalten, sondern auch für eine angenehme Abkühlung sorgen. Das Wasser, das für diese Gärten benötigt wird, entstammt zum Teil dem Rondir (und wird über Aquädukte und Kanäle durch die Stand in die Gärten geleitet), zum Teil der Magie von beschworenen Wassergeistern.
Weitere, wenn auch deutlich kleinere Gärten und Anlagen sind in der ganzen Stadt verteilt und verwandeln die Stadt damit in eine überraschend grüne Oase in der Wüste.
An die Wassergärten angrenzend befinden sich die oft ausschweifenden Anwesen des Adels und der Magier. Dabei gilt, je weiter sich die Gebäude im Stadtinneren befinden, desto wohlhabender und angesehener sind die dort lebenden Familien. Das Adels- und Magierviertel wird durch eine innere Stadtmauer vom Rest der Stadt getrennt und nur wer eine entsprechende Genehmigung besitzt, darf eines der drei Tore durchschreiten.
Vor diesen Toren befinden sich die drei größten Basare innerhalb der Stadt, allerdings sind überall in der Stadt weitere, kleinere Basare verteilt.
Im Rest der Stadt gibt es keine direkten Abgrenzungen der verschiedenen Stände. Insbesondere die Mittel- und Oberschicht vermischen sich recht häufig, da manche aufstrebende Familien gerne ihr altes Haus behalten wollen oder sich verarmte Händler mit den Zähnen an ihrem “angestammten Zuhause” festklammern wollen.
Allerdings wird es deutlich, sobald man sich dem Armenviertel nähert. Zur äußeren Stadtmauer hin werden die im Stadtinneren so sauberen, großen und ordentlichen immer kleiner und baufälliger. Manche der Häuser und Hütten an der Stadtmauer verdienen kaum noch den Titel “Zuhause”.
Rolle im Imperium
Vinsir ist Teil eines Zusammenschlusses aus verschiedenen Emiraten, die das zwergische Imperium, insbesondere die an die Wüste angrenzenden Herrschaftsgebiete (wie das Zwergenkönigreich im Osten) vor Gefahren aus der Wüste, insbesondere vor den Dunkelzwergen, schützt. Dafür erhalten die Emirate verschiedene Sonderrechte und Bevorzugungen seitens der Imperatorin, etwa Erlassungen von Zollzahlungen für Exporte und Handelserleichterungen.
Ständegesellschaft
“Freies” Volk
Unter dem “Freien Volk” bezeichnen die Einwohner Vinsirs nicht etwa sich selbst bzw alle Einwohner, die keine Sklaven sind. Als Freies Volk sind alle gemeint, die ihr Zuhause auf der Straße außerhalb der Stadt finden - Abenteurer, Gaukler, Nomaden, Reisende… Sie werden in der Stadt zwar zum Teil geachtet, in Rechtsfällen allerdings stehen sie meist alleine da. Außerdem sind für sie die Preise in der Regel höher als für Einwohner der Stadt, was die Händler gerne mit den verschiedensten Ausreden zu rechtfertigen wissen.
Sklaven
Sklaverei ist in Vinsir sehr beliebt und integraler Bestandteil der Gesellschaft. Zwar können sich nur die Wohlhabenden einen oder gar mehrere Sklaven leisten, dennoch sind sie ein gewohnter Anblick innerhalb der Stadtmauern. Bei den meisten Sklaven handelt es sich in der Regel um Menschen (oder Mischlinge aus diesen), Zwerge und Elben kaum. Magier nutzen gerne magisch herbeigerufene Elementargeister und andere geisterartige Wesen als Sklaven. Sklaven sind an ihrer einfachen Kleidung und den Eisenringen um ihren Handgelenken zu erkennen.
Arme
Neben dem finanziellen Aspekt und der Tatsache, dass die meisten von ihnen im heruntergekommenen, äußeren Bereich der Stadt wohnen, zählen zu den “Armen” oft Bauern, Straßenreiniger, natürlich Bettler, Prostituierte, oft auch Seefahrer und Matrosen. Kurzum, viele Berufsgruppen, bei denen man sich entweder schmutzig macht und/oder viel Zeit unter der heißen Sonne verbringt. Wenn sie Schmuck tragen, dann meistens einfache Stücke.
Mittelschicht
Unter der Mittelschicht fasst man die meisten Handwerker und Wachen, allerdings fallen auch einige Händler darunter. Sie tragen gerne viel Schmuck, allerdings meistens aus Kupfer.
Oberschicht
Die Oberschicht hat meist ausgesorgt. Mediziner, Händler, Gelehrte, Alchemisten.. Kurzum, wenn die Arbeit im Haus stattfinden kann, gilt es als gut angesehen. In der Oberschicht können sich bereits einige Leute Sklaven leisten. Als Schmuck findet man hier bereits Silber, bei sehr wohlhabenden Familien sogar Gold.
Adel
Der Adel steht mit den Magiern auf einer Stufe. In der Theorie muss niemand adelig geboren werden, um den sozialen Aufstieg (Oder auch den Abstieg) zu schaffen, denn der Emir kann nach eigenem Gutdünken Adelstitel verteilen oder zurücknehmen. Doch meistens verbleiben die Adelstitel in den Familien.
Magier
Magier sind in der Stadt vergleichsweise selten, was sie im Ansehen umso höher steigen lässt. Magier sind in Vinsir allein dadurch erkennbar, dass sie ein Siegel auf der Haut haben müssen, das sie als solche kenntlich macht. Diese Siegel befinden sich meist auf der Stirn oder auf dem Handrücken, müssen allerdings immer sichtbar sein.
Da es in Vinsir keine Magierschule gibt, werden begabte Kinder von privaten Lehrmeistern ausgebildet. Meist geschieht dies innerhalb der eigenen Familie oder gegen einen großen Goldbetrag - doch auch dann ist nicht gesichert, dass die künftigen Magier ihre Ausbildung tatsächlich beenden oder sie eine ausführliche Unterweisung erhalten. Viele Magier neigen dazu, einen großen Teil ihres Wissens für sich zu behalten, damit ihre Schüler sie ja nicht übertrumpfen oder das geheime Wissen an andere Magier verkaufen.
Emir/a
Der Emir bzw die Emira ist der Herrschertitel in Vinsir. Dieser wird an das älteste Kind der Herrscherfamilie verliehen, unabhängig des Geschlechts. Innerhalb der Emirate hält Vinsir eine Sonderrolle inne, denn im Gegensatz zu den anderen Städten ist hier der Emiratssitz von einer Menschenfamilie besetzt. Die derzeitige Emira ist die 20jährige Allandra bint Assara, Tochter des verstorbenen Emir Essail, zweite ihres Namens, aus der Familie Sonnenfels.
Kultur
Badehäuser
Neben Basaren sind Badehäuser DER Treffpunkt. Selbst Arme versuchen, zumindest 1x/Woche ein (kostenloses) Badehaus aufzusuchen.
Badehäuser in Armenvierteln Kostenlos, dafür auch nur mit dem nötigsten - halbwegs sauberes, meist kühles, Wasser und eine lauwarme Wasserbrühe, die sich Tee schimpft. Meist nicht allzu sauber. manche haben ein Bordell angeschlossen. Geschlechtertrennung
Mittelschicht: generell sauber, kühles Wasser, Tee und manchmal Früchte. Weniger mit angeschlossenem Bordell, die teureren mit Lustkn/mä (idR keine Sklaven). Geschlechtertrennung
Oberschicht: Saubere, schöne Gebäude, mehrere Becken mit verschiedenen Temperaturen, Tee mit Honig, (kandierte) Früchte, die teureren sogar mit Honigwasser. Keine angeschlossenen Bordelle, dafür häufiger mit Lustkn/Mä. Oft Geschlechtertrennung
Adel: Der Luxus schlechthin. Freunde treffen, Allianzen und Handel abschließen, Ehen arrangieren und was man sonst noch macht. Große Becken, verschiedene Wassertemperaturen, Sauna. Honigtee, Honigwasser, Alkohol, Früchte, Gebäck… viele mit Lustpersonen, viele Davon Sklaven. Manche mit, manche ohne Geschlechtertrennung
Familien
Familien in Mehrgenerationenfamilien mit ältestem Mitglied als Oberhaupt (Geschlecht Egal). Man fügt sich dem Oberhaupt und es trifft die wichtigen Entscheidungen, z. B. bei Eheschließungen
In der Oberschicht und dem Adel sind arrangierte Ehen eher die Norm als die Ausnahme, die Eltern und Oberhäupter suchen für Ihre Sprösslinge gute Partner:innen in Bezug auf Ansehen, Stand, Bildung und Beziehungen. Ablehnung durch die Kinder nur selten möglich. Dafür ist es beiden Seiten gestattet, Affären und Liebhaber:innen zu haben, solange sie dabei diskret sind - wobei die Lustpersonen in Badehäusern eher zum Guten Ton gehören und nicht gar so diskret gehandelt werden müssen
Basare
Überall in der Stadt finden sich größere und kleinere Basare, auf denen jeden Tag von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang allerhand Waren feilgeboten werden. Zur Mittagsstunde hin legen die meisten Stände eine Mittagsruhe ein, dafür werden die Kaffee-Häuser und Teezelte in diesem Zeitraum besonders frequentiert. Die drei größten Basare befinden an den drei Toren der inneren Stadtmauer und tragen die Namen “Basar des Morgens", "Basar des Mittags” und “Basar des Abends”.
Kriminalität
Ein offenes “Problem” in der gesamten Stadt sind die weitläufigen kriminellen Machenschaften, gegen die selbst die Stadtwache nur dann ernstlich nachgeht, wenn ihnen nicht genug Schmiergeld gezahlt werden kann, und die sich durch sämtliche Schichten zieht. Die in den Katakomben unter der Stadt angesiedelte Diebesgilde trägt ebenfalls dazu bei, die Kriminalitätsrate steigen zu lassen, auch wenn es sich hierbei nicht um eine offizielle Gilde mit Papieren und Siegel handelt, sondern vielmehr ein loser Zusammenschluss diverser Diebesbanden und außerhalb des Gesetzes stehender Personen ist. Dennoch gelten ihnen ungeschriebene Regeln, etwa dass sich Eingeweihte nicht gegenseitig bestehlen und sich untereinander nicht an die Stadtwache ausliefern. Um einander zu erkennen, haben die Diebe im Laufe der Zeit eine eigene Art des Füchsischen mit geheimen Begriffen, Handzeichen und einer Symbolsprache entwickelt. Die Eingänge zu den Katakomben sowie den Schleichwegen in und unter der Stadt sind zum Großteil nur Eingeweihten bekannt, doch wie überall in Vinsir öffnet auch hier Geld so manche verschlossene Tür.
Sklaverei
Da Vinsir kein Teil des Zwergenkönigreiches ist, greifen die zwergischen Gesetze innerhalb der Stadt nicht. Im Gegenteil, der Sklavenhandel in Vinsir und den Nachbarstädten floriert und mehr als ein hochverschuldeter Händler hat erst seine eigenen Kinder in die Sklaverei verkauft, ehe ihn ein ähnliches Schicksal erreichte, wenn die Schulden durch "unglückliche Zufälle” weiterhin wuchsen.
Religion
Auch in Vinsir werden die Zwergengötter verehrt, allerdings ist es hier, anstelle des Pentatos, ein Triumvirat aus Fenpar, Gulmer und Gfanem, die über allen anderen Göttern stehen. Jeder der drei Götter hat seinen bzw ihren eigenen Tempel an einem der Basare. Fenpars Tempel steht am Basar des Morgens, der von Gfanem am Basar des Mittags und Gulmers Tempel befindet sich am Basar des Abends.
Gesetze (Auszüge)
- Nur dem Adel und Wachen ist es gestattet, Waffen zu tragen
- In der Stadt lebende Magier müssen durch ein entsprechendes Siegel auf der Haut erkennbar sein
- Magier von Außerhalb müssen sich in der entsprechenden Behörde ein temporäres Siegel anbringen lassen