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Und die Moral von der Geschicht...

von Tuokki Geneia

Und die Moral von der Geschicht...

Mowrus Traum vom Fliegen

Mowru war ein Affe. Gut, eigentlich kein richtiger Affe, denn er war viel zu klein für einen richtigen Affen. Aber was zählt ist doch, dass er sich für einen Affen hielt. Er hatte Affenmama und einen Affenpapa und ganz viele Affengeschwister.
Sie alle waren größer als er, doch das interessierte Mowru nicht, denn er hatte eine andere Stärke: Er war nämlich der Schlauste von allen. Wann immer es ein Problem im Dschungel gab, schickte man Mowru zu holen, und sein Urteil war immer weise und gerecht.
Alle liebten ihn und wollten seine Freunde sein, aber dennoch konnte Mowru nie richtig glücklich sein, denn es quälte ihn eine große Sehnsucht. Jede Nacht saß er über Aufzeichnungen und suchte eine Möglichkeit um fliegen zu können. Das war nämlich sein größter Traum: Ein einziges Mal selber fliegen können. Die Welt von oben sehen und vollkommen frei sein.

Leider ist die Sache mit dem Fliegen gar nicht so einfach. Schon gar nicht für einen für einen Affen, aber Mowru war sich sicher, dass er es eines Tages schaffen würde. Schließlich war er doch der Schlauste von allen. Er versuchte und versuchte es, aber es wollte einfach nicht klappen und mit den Jahren wurde der kleine Mowru immer trauriger.
Er wollte nicht mehr mit den anderen spielen, nicht mehr mit ihnen reden und essen & trinken wollte er schon gar nicht. Er saß tagein tagaus nur in seiner kleinen Höhle und dachte über das fliegen nach.

Seine Familie war ratlos. Sie wussten nicht wie sie den armen Mowru wieder frohen Mutes stimmen konnten und aus diesem Grund machte sein Papa sich auf außerhalb des Waldes nach Rat zu suchen.

Schließlich fanden sie Rat bei einer alten Eule, die Mowru half ein Fluggestell aus Blättern und Lilianen zu basteln. Natürlich probierte er sie auch gleich aus und wählte dafür den höchsten Baum. Leider aber verhedderte sich eine Liliane beim Absprung im Geäst und löste sich.
Er fiel, und fiel, und fiel und als sein kleiner Körper nach unendlich erscheinende Sekunden hart auf dem Boden aufkommt, stürzen alle zu ihm. Reglos lag er ziemlich unförmig da. Als er noch ein letztes Mal die Augen aufschlug waren seine letzten Worte: „Ich hätte vielleicht doch lieber beim Klettern bleiben sollen, aber danke, dass ihr meinem Träumen Flügel verliehen habt.“


Der kleine Junge

Einmal hatte es einen besonders kalten Winter gegeben. Die Kinder froren unter ihren dünnen Lumpen und die Vorräte der Familie waren längst verdorben und aufgegessen worden. Aus diesem Grund mussten sie trotz ihres einstigen Stolzes einen Entschluss fassen und wohl oder übel betteln gehen.

In einer besonders klaren und kalten Nacht, war der Jüngste der Familie an der Reihe. Er hatte das zarte Alter von 10 Jahren und war schon immer der abenteuerlichste gewesen. Und so streunerte er bei dem Licht des vollen Mondes durch die Straßen auf der Suche nach etwas Essbarem. Fast schon hätte er aufgegeben, als plötzlich vor ihm eine Erbse auf den Boden fiel. Er bückte sich nach ihr und betrachtete sie eingehend. Dann begann er zu überlegen.
Es war ja nur eine kleine Erbse, also würde es seiner Familie nicht groß schaden, wenn er ihnen sie nicht brachte. Ohne weiter zu überlegen, las er sie auf und steckte sie sich in den Mund. Er konnte sie zwar nicht erklären warum, aber plötzlich überkam ihn ein großes Sättigungsgefühl und Wärme breitete sich durch seinen gesamten Körper weiter. Frohen Mutes ging er pfeifend weiter, und das Glück blieb ihm hold, denn er trat in eine Seitengasse ein, an dessen Ende er ein beleuchtetes, angelehntes Fenster sah. Langsam ging er darauf zu und als er es schon fast erreicht hat, berührte sein Fuß plötzlich etwas Hartes. Um besser sehen zu können, beugte er sich nieder.

Wie konnte das nur sein? Vor ihm direkt im Schnee lag ein Pfirsich. Er bückte sich danach, doch auf einmal beginn die Welt um ihn herum ins Wanken zu geraten und er rutschte mit seinen nackten Füßen auf dem blanken Boden aus. Kurz bevor er das Bewusstsein verlor, schaute er noch einmal nach oben zum schönen, großen, vollen Mond und lächelte unwillkürlich.

Als er die Augen wieder aufschlug, lag er in einem wunderbar weichem und warmen Bett. Er spürte wie sich das sauber Laken an seinen Körper schmiegte. Neben ihn stand ein Ofen, der ihn wärmte und halt, da war noch wer. Seine ganze Familie saß um ihn herum und schaute ihn liebevoll an. Seine Mutter sprach zu ihm leise, dass er sich nicht bewegen solle und legte ihm ein nasses Tuch auf die Stirn. Der Junge schaute sie verstört an und stammelte: „Aber ich habe doch einen Pfirsich für euch gefunden.“ Abermals lächelte die Mutter, diesmal jedoch mit Tränen in den Augen und streichelte ihrem Sohn das Gesicht.

Schließlich schlief der Kleine, völlig erschöpft von der Nahrungssuche, wieder ein. Und noch bevor die Sonne die Nacht vertreiben konnte, erschienen die weißen Frauen um ihn zu holen, denn schon lang war sein kleiner Körper durch eine schwere Lungenentzündung mit Fieberträumen gequält worden, und sein Ende war heran geeilt.

Tuokki Geneia

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