Schandmaul

Schandmaul Nummer 55

Verkraftet ihr Magen das?

Verkraftet ihr Magen das?

Gwîndôr. Der mutige Einsatz einer gewissen Thekenkraft aus dem Gasthof Zwerg´n´Bräu brachte schier unglaubliche Dinge ans Tageslicht. Dairina nahm eines Tages die Fleischlieferung von Solaire an und stutzte aufgrund der seltsamen Form des Fleisches. Auf Nachfrage der jungen Angestellten winkte die Jägerin lediglich ab und zog ihrer Wege. Harim, der Besitzer der Gaststätte, sagte unserem Reporter, dass die Qualität des Fleisches einen sehr hohen Standard besaß und auch immer besitzen wird. Hier könnte die Geschichte ihr Ende finden, doch Dairina beschloss diese seltsame Situation zu klären und folgte der Jägerin in den Wald.

Nachdem sie noch andere Häuser belieferte, machte sich die Dame auf zu ihrer Ruhestätte und Lager. Dort verbrachte sie viel Zeit damit zu ruhen, ihre Waffen zu reinigen und die Ausrüstung vorzubereiten für ihre wirklich erschütternde nächtliche Unternehmung. Unsere tapfere Reckin der Theke versteckte sich dabei in einem Gebüsch in der Nähe und beobachtete alles. Als der Tag sich dem Ende neigte und die Sonne den Horizont küsste, brach die ruhige Jägerin auf, aber anders als erwartet, war ihr Ziel nicht der Wald, wo das Wild graste, sondern die dunklen Gassen Graubunds.

In den Schatten lungern die ohne Angehörigen, die ohne scheinbare Zukunft, diejenigen, die von der Hand in den Mund leben. Doch diese armen Gestalten werden glücklicherweise weniger und weniger. Doch im Gegensatz zum allgemeinen Glauben finden sie nicht ihr Glück mit Arbeit oder ähnlichem, sondern werden von der Jägerin entführt und für den Verkauf an die Gasthöfe der Umgebung vorbereitet.

Diese grausige Tatsache musste unsere Schankmaid mit ihren eigenen Augen ansehen und trotz des Ekels und der Abneigung machte sie sich auf zur Pressestelle unserer kleinen Zeitung und berichtet uns aufgebracht und besonders detailliert die ganze grausige Geschichte. Wir hoffen, wir haben eure Augen geöffnet und sie werden zukünftig mehr Wert auf die Herkunft ihres Fleisches legen. Oder, sollten sie Geschmack daran gefunden haben, eine legalere Quelle aufsuchen.
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