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Erzgrund
Es ist eine sternenklare Nacht, die eine klamme Kälte über den aufgeheizten Sand ziehen lässt. Unschuldig schlafend kuscheln sich die Bewohner der strandnahen Stadt in ihre Kissen, als ein Schatten die Sterne verdunkelt.

Alle Wesen, die auch nur annähernd ein Gespür für Gefahren haben, fühlen, wie sich eine unheilvolle Eiseskälte ausbreitet. Wie ein zu tiefes Atemholen vor einem Sturm.

Selbst Insekten ziehen sich zurück, als eines der typischen flachen Dächer mit einem unheilvollen Knirschen von scharfen Krallen durchbohrt wird. Die stützenden Balken geben seufzend nach, als lautlose Flügelschläge es heben, und verwirrte Bewohner durch ihre Panik schon hellwach das Krachen hören, welches vom Dach stammt, das nun achtlos auf ein Nachbargebäude fallen gelassen wurde und das Dach von eben diesem mittig einstürzen lässt.

“Ihr habt mich verraten,” wispert ein Windhauch, den die Bewohner des Hauses zuordnen können. Sie hatten sich abgewandt.

Nur jemand mit sehr scharfen Augen könnte nun erahnen, dass das dunkle Wesen eine Energie freisetzt. Gibt es Feuer ohne Wärme? Ohne Licht? Die nur eisige Dunkelheit und Angst verbreitet?

Leise hören die Bewohner ein letztes Lied, bevor ein dunkler Schlund die unwürdigen Existenzen des Hauses für ewig beendet. Wenn eine Seele eine solche Pein erleben musste, wie könnte sie jemals wieder zusammengefügt werden? Jemals wieder bereit sein, ein solches Risiko auf sich zu nehmen?

Als die ersten Sonnenstrahlen sich erheben, ist dieses Gebäude leer. Ein anderer, von einer schwarzen Substanz gekennzeichnet, hat seine Familie getötet und bettelt seine Nachbarn an, ihn zu töten. Unverständlich brabbelt er davon, seinen Eid gebrochen zu haben, dass es seine Schuld war. Aber sein Geist ist zerbrochen. Seine Seele gekennzeichnet. Irgendwoher bekommt er eine Klinge, oder waren das nur seine Fingernägel?

Das nur kurz spritzende Blut seiner Halsschlagader, ergibt neben der zu Boden fallenden Leiche das Muster einer herab sinkenden Sonne.